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Bettler, Diebe und andere Verbrecher?
Die Gründung der beiden Dörfer Neudorf und Platendorf begann 1795 durch einen Vertrag zwischen den ersten Siedlern und dem absolutistischen Herrscher, dem König Georg III. (Abb. 2) aus Hannover. Der König versprach sich einen Gewinn durch seine Zolleinnahmen für den Torf. Der Torf konnte nur über einen Kanal, der zwischen den Dörfern lag, abtransportiert werden. Es musste also seine Zollstation passiert werden.
Die Karte von 1780 (Abb. 3) zeigt das damalige Herrschaftliche Torff-Mohr, auf dem die beiden Dörfer entstanden. Viele seiner Untertanen hatten von dem Leben in Armut und Unfreiheit die Nase voll und ließen sich von den Ideen der französischen und amerikanischen Revolution anstecken. Sie flüchteten nach Amerika und kämpften gegen den König in Hannover, der damals auch über Großbritannien, Irland und die Kolonien herrschte.
Der König wollte Land und Kolonien vor Ort erschaffen und so der Flucht Einhalt gebieten. Die Kolonisten hofften auf ein auskömmliches Leben. Beide wurden enttäuscht. Die Pläne gingen nicht auf. Die Kolonisten litten Hunger und lebten in größter Armut. Sie kämpften täglich ums Überleben. Der König verlor Geld.
Der König verweigerte sogar eine Umsiedlung nach Stüde. Es gab einfach noch keine Freizügigkeit, der König bestimmte alles. In der Folge flohen viele Siedler nach Polen oder nach Amerika. Im Bereich des heutigen Landkreises Gifhorn waren es mit 44 Familien die meisten aus Neudorf-Platendorf. Abb. 5 zeigt ein Kunstwerk von 1850, auf dem Deutsche Emigranten ein Dampfschiff in Hamburg betreten mit dem Kurs nach New York.
Abb. 6 zeigt die Karte von Platendorf und Neudorf, 1793 erstellt von Friedrich Findorff. Er legte viel Wert darauf, dass Form und Größe der einzelnen Grundstücke gleich sein sollten, um die soziale und wirtschaftliche Gleichstellung der Moorkolonisten zu gewährleisten.